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Ist ein Selbstbau-Lattenrost wirklich eine gute Schlaflösung?

Haben Sie heute Abend schon was vor? Falls nicht, können Sie sich im wahrsten Sinne des Wortes einen nagelneuen Lattenrost basteln.

Gehen Sie hierfür einfach in den nächsten Baumarkt. Denn laut Stiftung Warentest in der Ausgabe 10/2015 können Sie Ihren Lattenrost nun selbst aus Holzlatten bauen.

Wir raten aber dringend davon ab! Warum? Darum - wir klären auf!

Selbstbau-Lattenrost vs. technisch ausgereifter Lattenrost!

Ein Brett als Bett, das darf nicht sein! Haben Sie schon einmal in Ihrer Sturm- und Drang-Phase auf dem Boden bei Ihren Freunden übernachtet? Dann wissen Sie wie sich dies anfühlt. Verspannung pur. Schmerzen und Krämpfe von Kopf bis Fuß!

Aber genau das empfiehlt Stiftung Warentest in der Ausgabe 10/2015 "Teuer kaufen? Selbst bauen!" - einen starren Rahmen bzw. einen Selbstbau-Lattenrost. Nichts federt, nichts gibt nach, ein Brett sozusagen. Ein Brett mit Luftlöchern, das von der Matratze abgepolstert wird.

Wahrscheinlich liegt seitdem in so manchem Bett unter der Matratze ein solcher selbstgezimmerter, starrer Lattenrost oder gar eine Spanplatte (wie im Test als Unterlage verwendet) anstatt einer sinnvollen Unterfederung. Schließlich macht ein solcher Lattenrost bzw. eine derartige Unterfederung ca. 30-35 % vom Liegegefühl aus. Leider ist die Meinung der Stiftung Warentest für viele Menschen Gesetz.

Eine dichte, unbelüftete Unterlage wie ein Holzbrett oder eine Spanplatte wäre natürlich gesundheitsgefährdender Unsinn! Schließlich schwitzt ein Mensch 300 - 500 ml pro Nacht. Diese Feuchtigkeit muss aus der Matratze in die Raumluft entweichen können. Auf einer Spanplatte geht das jedoch nicht und die Matratze beginnt zu schimmeln. Wir raten dringend davon ab!

Der Punkt "Gewährleistung guter Durchlüftung" ist somit ein wichtiges Merkmal eines Lattenrostes. Der von der Stiftung Warentest propagierte Selbstbau-Lattenrost erfüllt dies zwar, aber nicht nur dieses Kriterium zeichnet einen Lattenrost aus.

Matratze und Lattenrost bilden eine Symbiose!

Eine gute Schlaflösung kann ein Selbstbau-Lattenrost nicht sein! Denn ein Lattenrost muss auch die Liegeeigenschaften unterstützen bzw. verbessern. Ein individuell anpassbarer Lattenrost ist daher das A und O. Nur im Team bilden Matratze und Lattenrost eine Symbiose und bieten Komfort und Flexibilität, der unübertroffen ist.

So kann ein justierbarer Lattenrost individuell auf den Schläfer eingestellt werden, um im Zusammenspiel mit der Matratze optimal zu wirken. Eine Matratze ist also immer in Verbindung mit dem Lattenrost zu sehen. Sie können dies einfach mal ausprobieren, indem Sie mit dem Kopf am Fußende ins Bett liegen beziehungsweise nur auf den Lattenrost liegen. Ein Unterschied ist deutlich spürbar.

Der Lattenrost, auch Unterfederung genannt, dient der Ausbalancierung der inneren Gewichtsverteilung des Körpers. Häufig ist hier das Becken, die Taille oder Lendenwirbelsäule-Region gemeint. Eine Matratze kann eine solche Einsinkregulierung nicht alleine bewältigen. Die Unterfederung soll daher den Teil der Stützfunktion schwerer Körperpartien übernehmen.

Ein Selbstbau-Lattenrost kann auch niemals über eine Mittelzonen-Verstärkung verfügen, die gewährleistet, dass jedes Körpergewicht bestens gestützt wird. Aus diesem Grunde sind auch Rollroste nicht in unserem Sortiment für Erwachsene. Diese sind - wie der Selbstbau-Lattenrost - starr und federn nicht. Sowas können wir daher als Alternative zu einer Unterfederung, auch aus orthopädischer Sicht, nicht empfehlen.

Für jedes Bedürfnis muss der passende Lattenrost gefunden werden. So gibt es auch einen optimalen Lattenrost für verschiedene Krankheitsbilder, bestimmte Ansprüche oder übergewichtige Personen. So individuell wie wir Menschen sind, gilt dies auch für den Lattenrost. Nur so kann eine gute Schlaflösung geschaffen werden.

Jeder unserer Lattenroste bietet Ihnen mindestens 26 Federleisten, zum Teil mit Härtegrad-Verstellung und Mittelzonen-Verstärkung. Jeder verstellbare Lattenrost ist ein Lattenrost mit mehreren Zonen und verfügt optional über ein verstellbares Kopf- und Fußteil. Der Lattenrost soll somit im Zusammenspiel mit der Matratze dafür sorgen, dass sich Rücken-Muskulatur und Bandscheiben nachts erholen können und die Wirbelsäule in jeder Schlaf-Stellung entlastet wird. Diese Entlastung der Wirbelsäule kann lediglich durch einen Lattenrost mit hochflexiblen Leisten erreicht werden, welche sich jeder Liegeposition anpassen können. Die leicht überwölbten und vorgespannten Leisten sorgen für den wichtigen und richtigen "Andruck" im mittleren Rückenbereich, damit der Lendenwirbelbereich perfekt gestützt wird.

Wie verhält sich eine Schaummatratze auf einer unflexiblen Unterlage?

Ein starrer Selbstbau-Lattenrost ist vor allem für eine Schaummatratze überhaupt nicht geeignet. Diese wird geradezu auf die unflexible Unterlage gequetscht. Den Lattenrost-Test bei Stiftung Warentest in der Ausgabe 10/2015 können wir somit nicht unkommentiert lassen. Wir müssen hier wirklich warnen! Ein starrer Lattenrost ist für eine Schaummatratze, die von Erwachsenen benutzt wird, nicht geeignet! Durch die Quetschung der Schaummatratze wird die Bildung von Liegekuhlen begünstigt. Damit wird die Lebensdauer der Matratze erheblich verkürzt.

Wir empfehlen als Mindestausstattung einen soliden Lattenrost mit mindestens 25 überwölbten Federleisten und Mittelzonen-Verstellung. Überwölbte Federleisten sorgen mit ihrem sanften Gegendruck für eine sinnvolle Abstützung des Oberkörpers und sorgt ebenfalls für die Langlebigkeit der Matratze. Denn der Luftaustausch bzw. die "Ventilation" durch Federung der überwölbten Federleisten wird gewährleistet. Mit einer verstellbaren Mittelzone können Sie die Liegeeigenschaften Ihrer Matratze im Lordosen- und Beckenbereich auf Ihre persönlichen Bedürfnisse abstimmen.

Wie wichtig eine optimale Unterfederung ist, können Sie selbst ganz einfach testen. Hierfür legen Sie Ihre Matratze probeweise auf den Boden und sich darauf. Sie werden den Unterschied zu einem technisch ausgereiften Lattenrost sofort spüren!

Unser Fazit

Zwar hat Stiftung Warentest in der Ausgabe 10/2015 im "Lattenrost-Test" keinen allnatura-Lattenrost getestet, aber dennoch muss gesagt werden, dass ein selbstgebauter, starrer Lattenrost nicht ausreichend als Matratzen-Unterlage geeignet ist und somit keine gute Schlaflösung darstellt. Vor allem nicht für eine Schaummatratze. Diese benötigt eine elastische Grundlage, damit sie nicht zu schnell durchliegt! Denn nicht jeder Rost ist für jede Matratze gedacht, so Markus Kamps - Präventologe und anerkannter Bettenexperte: "Je nach Matratzenart ist die Unterfederung für den Liegekomfort sogar wichtiger als die Matratze selbst."

So ist ebenfalls zu empfehlen, beim Matratzenkauf auch den Lattenrost auf seine Eignung zu überprüfen. Wie beim Kauf einer Matratze muss auch beim Lattenrost-Kauf nicht zu einem hochpreisigen Hightech-Modell gegriffen werden. Ein optimaler Lattenrost ist nicht teuer und leistet auch nach vielen Jahren noch treue Dienste. Denn - wie die Tester ganz richtig festgestellt haben - ein guter Lattenrost, der noch völlig in Ordnung ist, muss nicht automatisch neu mitgekauft werden, wenn die Matratze ausgetauscht wird.


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