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Schimmel - ein ernstzunehmendes Gesundheits-Risiko!

Schimmel liebt Feuchtigkeit - da blüht er richtig auf. Die Hausbewohner aber nicht, denn Schimmel ist schädlich für die Gesundheit. Alle Arten von Schimmelsporen können allergische Reaktionen wie Schleimhautreizungen, Husten, Kopfschmerzen oder Müdigkeit auslösen. Bei empfindlichen Menschen sind auch Asthmaanfälle möglich. Eine dauerhaft hohe Konzentration von Sporen in der Raumluft kann selbst einen Gesunden krank machen.

Hilfe, meine Matratze schimmelt!

Diese oder ähnliche Anfragen hören unsere Schlafexperten oft. Deshalb möchten wir dieses Problem einmal genauer unter die Lupe nehmen. Wir möchten Ihnen aufzeigen, welche Ursachen Schimmelbildung hat und wie Sie dagegen vorbeugen können. Übrigens - nur sehr selten ist das angeschimmelte Objekt am Befall "schuld", sodass eine Entsorgung desselben leider nur eine sehr kurzfristige Lösung ist, solange die eigentliche Ursache nicht beseitigt ist.

Alle Fachleute sind sich jedoch einig, dass Schimmelbefall nicht einfach hingenommen werden darf, sondern eine gründliche Sanierung und Beseitigung der Ursachen unbedingt nötig ist, um eine gesundheitliche Beeinträchtigung der Bewohner zu vermeiden.

Zu viel Feuchtigkeit - die Wurzel des Übels

Schimmel braucht Feuchtigkeit, um wachsen zu können. Ein übermäßig feuchtes Raumklima ist somit quasi eine Einladung für den gesundheitsschädlichen Pilz, der bei Temperaturen zwischen ca. 0 und 30 Grad wächst. Bei höheren oder niedrigeren Temperaturen wird er allerdings nicht abgetötet, sondern stellt nur sein Wachstum ein. Um zu gedeihen, benötigt er zudem einen Nährboden. Schimmel ist da nicht wählerisch, das kann beispielsweise Tapete oder Teppichboden sein, feuchtes Holz, Textilien, Bestandteile von Wandfarben oder Putz.

Früher wurden die Häuser schon durch undichte Fenster zwangsgelüftet. Der Schimmel erscheint oft zunächst in den Fensterleibungen, in den Fensterrahmen oder hinter Möbeln - oft beginnt der Befall mit Stockflecken auf der Tapete der Außenwände. Dies liegt an der - im Vergleich zum Rest des Zimmers - niedrigen Temperatur dieser Stelle. Dort setzt sich die Feuchtigkeit der (warmen) Raumluft als Kondenswasser ab und der Schimmel kann sich festsetzen.

Problemraum Schlafzimmer

Schimmelflecken Oft ist das Schlafzimmer von Schimmelbefall betroffen, manchmal hat sogar die Matratze Stockflecken. Dies ist in einem Zusammenspiel verschiedener Punkte begründet - im Folgenden eine kleine Übersicht:

  • Im Schlafzimmer ist es meist kühler als im Rest der Wohnung, die Heizung bleibt häufig abgedreht. Auch die Wände kühlen dort ab, sodass sich die feuchte Raumluft dort niederschlagen kann. Oftmals gibt es auch 2 Außenwände, die grundsätzlich kühler sind als Innenwände.
  • Wandflächen werden mit großen Kleiderschränken zugestellt, wobei diese oft direkt an die Wand gestellt werden. Dies verhindert die Erwärmung der Wand durch die Raumluft, sodass sich auch hier Feuchtigkeit niederschlägt.
  • Oft wird die Schlafzimmer-Tür offen gelassen, um das Schlafzimmer zu "überschlagen", es sozusagen von den Wohnräumen aus mitzuheizen. So gelangt warme, feuchte Luft in den an sich kühlen Raum und schlägt sich an den kalten Oberflächen ab.
  • Viele unterschätzen die große Menge an Wasser, die der Mensch im Schlaf selbst abgibt - sei es über die Atmung oder das Schwitzen. Diese Feuchtigkeit schlägt sich entweder sofort an kalten Stellen nieder oder wird von vorhandenen "Zwischenspeichern" wie Bettdecke, Matratze, Teppich oder offenporige Möbel aus Holz aufgenommen. Diese sogenannten "Puffer" sind an sich sehr nützlich, denn sie halten nachts den Feuchtigkeitsgehalt der Luft in einem sinnvollen Bereich. Das Problem daran ist, dass die meisten Leute generell zu wenig lüften, die Raumluft durch das Abtrocknen der "Puffer" aber auch während des Tages feucht ist und ausgetauscht werden sollte.
  • Schubkastenbetten oder ein morgens sofort perfekt gemachtes Bett verhindern die unbedingt nötige Belüftung der Matratze - ein Abtrocknen tagsüber ist dann nicht in ausreichendem Maße möglich und die Matratze bleibt "dauerfeucht". Ein Paradies für Schimmel, egal aus welchem Material die Matratze ist!
  • Das Schlafzimmer wird gelegentlich auch zum Wäsche trocknen missbraucht - ein weiterer Grund für zu feuchte Raumluft.
  • Es wird falsch oder nur unzureichend gelüftet. Übrigens - die dauerhafte Kippstellung der Fenster ist zum Lüften fast wirkungslos, verschwendet Heizenergie und kann gerade im Winter Schimmelbildung sogar fördern.

Vorbeugen ist besser als sanieren

Wenn der Schimmelbefall erst einmal aufgetreten ist, geht er vom richtigen Lüften natürlich auch nicht wieder weg. Bei nur geringem, frischem Befall empfehlen Baustoffchemiker mehrmaliges Abreiben mit mindestens 70-prozentigem Alkohol (Ethanol) und bescheinigen diesem eine hohe Wirksamkeit bei nur geringen Nebenwirkungen. Vom gesundheitlichen Standpunkt her eher nicht empfehlenswert sind Mittel, die Chlorbleiche oder Ammoniak enthalten. Stärkerer Befall sollte immer vom Fachmann beseitigt werden. Auch muss die Ursache (bauliche Mängel, Wasserschaden, unzureichende Lüftung...) beseitigt werden, um erneuten Befall zu verhindern.

Besser also, wenn es gar nicht erst zu Schimmelbildung kommt. Hier ein paar wirkungsvolle und einfach zu befolgende Tipps rund um das richtige Wohnklima.

  • Achten Sie auch in der Übergangszeit (Frühling und Herbst) auf ausreichend temperierte Wohnräume - Wohnzimmer, Kinderzimmer und Küche sollten ca. 20 Grad haben, im Bad sind 21 Grad zu empfehlen. Das Schlafzimmer sollte auch nachts mindestens 16 Grad warm sein.
    Je kälter ein Raum ist, desto häufiger sollte er gründlich gelüftet werden.
  • Auch wenn Sie tagsüber nicht zu Hause sind, sollten Sie die Heizung nie ganz abstellen. Denn dabei kühlen die Wände zu sehr aus und Feuchtigkeit schlägt sich daran nieder. Das schont auch Ihren Geldbeutel, denn ein ständiges Abkühlen und Wiederaufheizen der Wohnung ist teurer als das Halten einer (abgesenkten) Durchschnittstemperatur.
  • Schließen Sie bei unterschiedlich beheizten Räumen immer die Zimmertüren, denn sonst gelangt warme und feuchte Luft in kühlere Bereiche und es entsteht Kondenswasser.
    Vermeiden Sie also unbedingt das sogenannte "Überschlagen" des Schlafzimmers - niemals das Schlafzimmer vom Wohnzimmer aus mitheizen!
  • Richtig lüften!
    Von innen nach außen lüften - es nützt nichts, z.B. nach dem Duschen die Badezimmertür offenzulassen. So verteilt sich die feuchte Luft nur in der ganzen Wohnung. Also besser Fenster auf - es reichen wenige Minuten.
    Morgens und abends komplett durchlüften - in jedem Zimmer der Wohnung die Fenster und die Türen öffnen. Umso kälter es draußen ist, umso schneller funktioniert der Luftaustausch, in jedem Fall ist er nach 15 Minuten vollzogen. Sie können übrigens auch bei Regenwetter bedenkenlos lüften, denn die Außenluft ist immer trockener als die Raumluft.
    Die Zimmer, in denen sich Personen aufgehalten haben, sollten Sie auch während des Tages ein paar Mal durchlüften.
    Nach dem Bügeln immer lüften. Sollten Sie Wäsche in der Wohnung trocknen müssen, dieses Zimmer öfter lüften. Die Zimmertüre unbedingt geschlossen halten.
  • Große Schränke und breite Betten sollten nicht direkt an der Wand stehen, damit dahinter ein Luftaustausch stattfinden kann.
  • Machen Sie Ihr Bett nicht gleich morgens - die Matratze trocknet ohne "Abdeckung" viel besser.
    Bei Schubkasten-Betten ist dies besonders wichtig, denn hier ist die Belüftung von unten eingeschränkt. Ziehen Sie tagsüber ab und zu die Bettschubladen heraus, damit die Matratze auch von unten Luft bekommt.

Fazit

Schimmel richtig zu beseitigen, ist gar nicht so einfach - eine Sanierung geht ganz schön ins Geld. Gerade in unseren modernen, gut isolierten Wohnungen mit sehr dichten, hoch gedämmten Außenhüllen ist es wichtig, zu verstehen, wie und warum Schimmelbefall entsteht. Denn wer die Zusammenhänge kennt, kann sein Verhalten überprüfen und korrigieren.


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