0 0

Allgemeines zur Baumwolle

Baumwolle

Die Baumwollpflanze gehört botanisch zu den Malvengewächsen. Der Name "Baum"-Wolle ist etwas irreführend, denn sie wächst nicht an Bäumen, sondern halbhoch und verzweigt. Baumwolle wird schon sehr lange als Kulturpflanze genutzt. Geerntet werden die weichen Samenhaare, die aus den reifen Samenkapseln quellen. Die Kerne, also die eigentlichen Samen, werden mechanisch entfernt und die Baumwolle dann zu Ballen gepresst.

An der Länge der Fasern, der "Stapellänge", misst sich der Wert der Baumwolle. Denn lange Fasern sind einfacher und feiner zu verspinnen. Es hängt von der Verwendung ab, welche Qualität eingekauft werden muss - Baumwolle zum Weben feiner Stoffe muss eine größere Stapellänge haben als Baumwolle, die beispielsweise für ein Bettdecken-Vlies verwendet werden soll.

Bio-Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau

Der kontrolliert biologische Anbau von Baumwolle möchte das biologische Gleichgewicht der Natur erhalten und ist an die örtlichen Gegebenheiten angepasst. Ein konsequenter Fruchtwechsel wirkt dem Auslaugen der Böden entgegen. Mischkulturen hemmen die Verbreitung von Schädlingen und Krankheiten und fördern die Biodiversität. Natürliche Düngemittel schonen Boden und Grundwasser. Auf Kunstdünger, chemische Pflanzenschutzmittel und gentechnisch verändertes Saatgut wird konsequent verzichtet. Organic Cotton/kbA ist deshalb die zurzeit aus ökologischer Sicht beste Qualität - 100 % ökologisch korrekt.

Unabhängige Zertifizierungsstellen kontrollieren die Einhaltung der Richtlinien des ökologischen Landbaus. Hier sind IVN BEST und GOTS zu nennen. Da die Zertifizierung von Produkten mit einem erheblichen bürokratischen Aufwand und Kosten verbunden ist, weisen nicht alle unsere Artikel aus kontrolliert biologisch angebauter Baumwolle ein solches Zertifikat auf. Sie können sich dennoch sicher sein: Wenn wir Bio-Baumwolle/kbA schreiben, wird auch Bio-Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau verwenden.

Bio-Baumwolle hat deutliche Vorteile für Mensch und Umwelt

Textile Exchange, eine weltweite Non-Profit-Organisation, die sich für den verantwortungsvollen Ausbau textiler Nachhaltigkeit einsetzt, hat im Jahr 2014 eine Ökobilanz zu Bio-Baumwolle erstellen lassen. Im Vergleich zu herkömmlich angebauter Baumwolle bietet Bio-Baumwolle deutliche Vorteile für die Umwelt. Hier die Ergebnisse zusammengefasst.

  • Klima
    Die Studie sieht 46 % Einsparpotential. Erreicht wird dies durch den reduzierten Einsatz von landwirtschaftlichen Betriebsmitteln wie Mineraldünger, Pestizide usw.
  • Übersäuerung des Bodens
    Hier ergeben sich deutliche Einsparungen in Höhe von 70 % durch einen reduzierten Energieverbrauch und weniger Mineraldünger.
  • Überdüngung
    Mit ökologischer Landwirtschaft gelangen weniger Stickstoff und Phosphor in das Wasser. Erhöhte Bodenschutzmaßnahmen wirken der Bodenerosion entgegen. Dies führt zu einer Geringerbelastung von 26 %
  • Wasserverbrauch
    Im ökologischen Baumwoll-Anbau wird laut dieser Studie 91 % weniger Wasser bei der Bewässerung verbraucht. Das Wasser für Bio-Baumwolle ist bis zu 80 % Regenwasser. Der Boden enthält mehr wasserspeichernde, organische Substanz.
  • Energieverbrauch
    Der kontrollierte Anbau von Bio-Baumwolle spart im Vergleich 62 % Energie. Diese Energieersparnis wird zum einen durch den geringeren Energieverbrauch geschafft. Zum anderen muss viel weniger Dünger produziert werden, als für konventionelle Baumwolle. Damit wird in der Düngemittel-Industrie die zur Produktion sonst nötige Energie eingespart

Es werden beim kontrolliert biologischen Anbau zudem kein genetisch verändertes Saatgut verwendet und keine giftigen Chemikalien eingesetzt.

(Quelle: aboutorganiccotton.org)

Ökologisch und sozial höchst problematisch: konventioneller Baumwoll-Anbau

  • Extrem hoher Wasserbedarf
    Baumwolle ist eine sehr anspruchsvolle Pflanze mit enormem Wasserbedarf. Trotzdem wird sie hauptsächlich in Gebieten mit Halbwüsten-Klima angebaut und muss dann intensiv bewässert werden. Unlogisch? Mitnichten, denn Regen auf die fast reifen, halbgeöffneten Kapseln führt zu Qualitätsverlust und somit zu einem geringeren Ertrag.
    Für die intensive Bewässerung werden Oberflächen-Gewässer abgepumpt oder das Grundwasser angezapft. Wertvolles Trinkwasser geht so für den Menschen verloren und große Gebiete vertrocknen und versalzen.
  • Anbau in Monokulturen unter enormem Pestizid-Einsatz
    Der Anbau in Monokulturen schafft ideale Bedingungen für die Verbreitung von Schädlingen. Das führt zu einem massiven Einsatz von Pestiziden. Die Baumwoll-Pflanzen werden während ihres "Lebens" vielfach mit giftigen Pflanzenschutzmitteln behandelt. Schon die Anwendung ist gefährlich - es kommt immer wieder zu Unfällen. Die langfristigen Auswirkungen auf die Umwelt und damit den Lebensraum der Menschen dort - Vergiftung der Böden und des Grundwassers - sind enorm.
  • Maschinelle Ernte mithilfe von Entlaubungsmitteln
    Um das Ernten mit Maschinen zu erleichtern, werden vorab Entlaubungsmittel eingesetzt. Auch dies belastet den Boden, das Grundwasser und die Menschen, die in diesen Gebieten leben.
  • Wirtschaftliches Desaster
    Die aufgrund der zunehmenden Ausgelaugtheit der Böden aufgrund der Monokultur werden immer mehr Düngemittel benötigt, um vernünftige Erträge zu erzielen. In Monokulturen fördern zudem die Ausbreitung von Schädlingen und Krankheiten, die nach und nach resistent gegen die eingesetzten Mittel werden. Mehr und andere Pestizide müssen zum Einsatz kommen. Das alles kostet viel Geld und treibt die Bauern oft in eine existenzbedrohende Schuldenspirale.



lädt

Einen Moment bitte.....