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Was ist eine Kontaktallergie?

Kontaktallergie Bei einer Kontaktallergie werden die Symptome durch die direkte Berührung der Haut oder der Schleimhaut mit dem Allergen ausgelöst. Der erste Kontakt verläuft ohne Symptome, aber der Organismus wird sensibilisiert. Kommt es dann zum erneuten Kontakt mit dem Stoff, reagiert der Körper allergisch und das Immunsystem der Haut wird aktiviert. Es beginnt eine Entzündungsreaktion auf der Haut, um das Allergen abzuwehren. Die Kontaktallergie ist nur auf die Hautstellen begrenzt, die in direktem Kontakt mit dem Allergen standen.

Es gibt verschiedene Arten der Kontaktallergie:

Kontakt-Urtikaria oder Nesselsucht:
Es handelt sich in diesem Fall um eine allergische Sofortreaktion vom Typ I. Es tritt hierbei eine stark juckende Hautrötung mit bläschenartigen Schwellungen auf. Diese Reaktionen können ein bis zwei Tage anhalten und treten schon wenige Minuten nach Kontakt mit dem Allergen auf.

Kontaktekzem oder Kontaktdermatitis:
Hierbei handelt es sich um eine allergische Spätreaktion vom Typ IV mit einer Entzündung der oberen Hautschichten. Dieses wird als die akute Form der klassischen Kontaktallergie bezeichnet. Es treten Beschwerden wie Schwellungen, Rötungen, nässende Stellen, Wasserbläschen, Schuppenbildung und Hautverkrustungen auf. Diese Symptome stehen meist mit starkem Juckreiz in Verbindung. Das Ekzem entsteht erst 24 bis 72 Stunden nach dem Kontakt mit dem Allergen. Es heilt normalerweise wieder vollständig ab. Ein Beispiel hierfür ist die Nickelallergie.

Degeneratives Kontaktekzem:
Es kann sich durch ständigen Kontakt mit dem Allergen ein chronisch-degeneratives Hautekzem entwickeln. Durch den ständigen Kontakt mit Wasser, Lösemitteln und Seife wird der Fett- und Säureschutzmantel der Haut geschädigt. Es entstehen Risse in der Oberhaut, welche Krankheitserregern und allergisch wirkenden Stoffen das Eindringen in die Haut ermöglichen. Die Allergene werden dann über die Blutgefäße und Lymphbahnen weitertransportiert. Es können so an Stellen, die gar nicht mit den Allergenen in Kontakt waren, Hautreaktionen entstehen. Die anfängliche Entzündungsreaktion geht zurück, aber es entstehen daraufhin folgend entzündliche Hautverdickungen und starke Verhornung.

Diffuse Kontaktekzeme:
Stäube (trockene Pflanzenteile, Tee, Zement) und Duftstoffe (Ätherische Öle, Parfüm, Spray) können Kontaktekzeme hervorrufen, die nicht nur auf eine Stelle begrenzt sind, sondern an mehreren Stellen gleichzeitig auftreten.

Nicht-allergische Kontaktreaktionen:
Nicht alle Arten von Kontaktekzemen sind auf allergische Reaktionen zurückzuführen. Wenn man beispielsweise eine Brennnessel berührt, führt das bei jedem Menschen zur selben Reaktion. Die entstehenden Ekzeme sind in diesem Fall auf die giftige und ätzende Wirkung der Reizstoffe zurückzuführen.
Zu diesen Stoffen, die nesselartigen Hautausschlag auslösen, gehören lang- und kurzkettige Fettsäuren, Morphin, Atropin und Aminosäuren.

Was kann eine Kontaktallergie auslösen?

Theoretisch kann jede Substanz allergische Hautreaktionen auslösen - auch an sich völlig harmlose Inhaltsstoffe in Alltagsprodukten - egal, ob natürlich oder synthetisch. Manche Stoffe treten aber häufiger als Allergene in Erscheinung als andere - hier ein paar Beispiele:
  • Nickel - z.B. in Reißverschlüssen, Knöpfen, Modeschmuck, Brillengestellen, Handys oder Tätowiermitteln
  • Duftstoffe - z.B. in Seifen, Waschmitteln, Parfüms oder Kosmetika
  • Pflanzen - z.B. Kamille, Schafgarbe, Primeln oder Beifuß
  • Ätherische Öle - z.B. Pfefferminzöl, Orangenöl oder Zitronenöl
  • Konservierungsmittel - z.B. in Crèmes, Reinigungsmitteln oder Wandfarben
  • Farbstoffe - z.B. in Haarfarben, Schuhputzmitteln, Lacken, Tattoo-Farben
  • Latex - z.B. Gummihandschuhe, Luftballons, Schnullern, Heftpflaster, Ohrstöpsel oder Kaugummi

Symptome der Kontaktallergie:

  • Kontaktekzeme
  • Nesselausschlag mit Quaddeln

Wie wird eine Diagnose erstellt?

Eine Diagnose wird anhand der Symptome erstellt, die der Patient schildert, wann die Beschwerden das erste Mal aufgetreten sind und wo sich das Ekzem genau befindet. Des Weiteren werden Hauttests durchgeführt. Es werden Pflaster auf die Rückenhaut geklebt. Nach ein bis drei Tagen kann man dann eine Reaktion feststellen. Wird eine bestimmte Reaktion (Bläschen/Rötung) festgestellt, so wird dem Patienten ein Allergie-Pass ausgehändigt. Meist wird dann auch noch das Blut des Patienten untersucht, um Antikörper nachzuweisen.

allnatura Tipps und Ratschläge

Wie kann eine allergische Reaktion vermieden werden?

  • Allergiker sollten den Kontakt mit ihrem Allergen konsequent vermeiden. Spezielle Schutzhandschuhe und Salben können helfen.
  • Man sollte zu Hautpflege seifenfreie Waschsubstanzen verwenden.
  • Die Behandlung bestehender Hautekzeme erfolgt unter lokalem Einsatz von Medikamenten.
  • Folgeerkrankungen durch Pilze und Bakterien müssen gesondert behandelt werden.
  • Patienten sollten einen Allergie-Pass erhalten und diesen auch immer bei sich tragen.

Dieser Artikel soll nur Ihrer allgemeinen Information dienen und darf keinesfalls Grundlage für eine Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung sein. Er kann einen Arztbesuch selbstverständlich nicht ersetzen.



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